der standard bringt ein kurzportrait von amr khaled. wer nun jedoch die konzeption einer "soft religion" als politische lösung der allgemeinen westlichen rat- und konzeptlosigkeit angesichts des islam ansieht, dem sei ein ausgeichnete zusammenfassung auf law at the end of the day angeraten.
aber lauschen wir dem neuen superstar selbst:
(...) Sinkende Beschäftigtenzahlen, Auslagerung, Schließung oder Abzug der Produktionsstätten, das Ende des modernen Industriezeitalters, … solche und ähnliche Schlagworte prägen den Diskurs über das Verhältnis von Industrie und Stadt. Prognosen und Szenarien überschlagen sich in Superlativen um die wirtschaftlichen Veränderungen in den Industrieländern zu beschreiben. Industriestaaten sind sie jedoch immer noch. Eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts hat für Österreich im Betrachtungszeitraum 1995 bis 2003 sogar, wenn Industrie nach Wirtschaftskammersystematik definiert wird, eine Steigerung der industriellen Produktion festgestellt.1 EUROSTAT konstatiert ebenfalls eine steigende Industrieproduktion in der Eurozone im Betrachtungszeitraum 2004 bis 2006 (...)
nun wäre dies nicht weiter schlimm, und der finanzielle verlust wäre verkraftbar. ärgerlich aber, wie einem völlig ahistorisch agierenden film der anstrich von historischer wahrheit gegeben wird. was hier über den zusammenstoß zweier kulturen erzählt wird, ist nichts anderes als das bemühen amerikanischer klischees, aufgepeppt um ein wenig indianische esoterik und humanitäres getue. das ist, woraus heute wissen um nationale geschichte und identität bezogen werden soll: klischees. ungefährlich, den amerikanische albtraum nicht gefährdend, dumm und hochtrabend, sich als opus bezeichnend. doch lassen wir steven spielberg (executive producer) zu wort kommen:
(...) we are painting this on a huge canvas in order to exlore a story which explains the goldrush, the pioneers, the transkontinental railroad and the indian wars leading to the tragedy at wounded knee. these are parts of the greatest story ever told about the americans and the native american character. its a story about opportunity and clash between cultures and the eventual overwhelming of one nation´s way of life by another (...)
man sollte das werk immer am anspruch messen, daher schlechteste bewertung seit langem. und dann noch eine nachbemerkung des co-executive producers justin falvey, die schon klarer macht, warum der film scheitern musste:
(...) steven is, you know, such an inspired storyteller and is such a, you know, a phenomenal artist in his own right and he is a huge history fan, and steven is passionate about the subject matter and he was excited to bring his expertise and his knowledge base to a form of storytelling that could be universal and entertaining and informational; all at the same time (...)
aber ob das alles genug ist, um geschichte zu erzählen (statt geschichtenerzähler zu sein) und dazu noch einen film zu machen? wer dies machwerk kauft, ist selbst schuld.
aus gegebenem anlaß kein trailer des films sondern zur beruhigung der nerven annie lennox mit into the west. die stimme ist gut und niemand verhehlt, dass es hier um verschwitzte träume geht. wenn schon, denn schon:


die fragwürdigkeit dieser awards steht fest. es ist wie mit männern bei misswahlen. jeder findet sie eigentlich doof, aber hinsehen tun sie alle. nichtsdestoweniger stöbert sauseschritt gerne herum, um hie und da auch echte fundstücke in seinen fundus aufnehmen zu können. wir werden sehen und berichten. ach ja, diesmal ist auch charming quark dabei (die sich entsprechend freut und von 15 minuten ruhm spricht). Gratulation!
(...) Die Jury der BOBs-Awards hat ihre Vor-Auswahl getroffen. In der Zeit vom 22. Oktober bis 15. November stellen sich die 150 Nominierten in insgesamt 15 Kategorien dem Votum der User (...)
"(...) Wir sind eine soziale Institution wie eine Schule oder ein Krankenhaus. Mit dem Unterschied, dass unsere Insassinnen nicht davon laufen können", sagt Oberstleutnant Gottfried Neuberger, der seit kurzem Anstaltsleiter der Justizanstalt Schwarzau ist. In dem ehemaligen Jagdschloss, in dem Kaiser Karl seine Zita geheiratet hat, sitzen durchschnittlich um die 150 Frauen und Mädchen über 14 Jahren ein, die Strafen über 18 Monate ausgefasst haben. Die Frauenkriminalität beträgt österreichweit insgesamt nur "schlappe" fünf Prozent (...)

[...] den bleischweren Alltag im Albanien des Enver Hoxhas
Ornela Vorpsi erzählt lebhaft und überzeugt vom Heranwachsen, Leiden und Denken eines klugen, lese- und lebenshungrigen Mädchens. Eine Mädchenwelt mit all den brennenden Dringlichkeiten, Wünschen, Sehnsüchten und auch den Grässlichkeiten einer sehr patriarchalen Gesellschaft taucht bildhaft vor der Leserin auf und wird zum Leben einer klugen, jungen Frau [...]
wer gerne weniger hymnische rezensionen mag, dem/der sei ein blick in die nzz angeraten.

(...) Das verheerende Ergebnis der Invasion und Besatzung des Irak hat bei der US-amerikanischen Machtelite eine noch tiefere Krise ausgelöst als die Niederlage der Vereinigten Staaten in Vietnam vor dreißig Jahren. Ironischerweise wurde dabei die aktuelle Krise durch genau jene Koalition aus Ultranationalisten und Neokonservativen heraufbeschworen, die sich in den 1970er-Jahren um die Überwindung des "Vietnam-Syndroms", um die Restauration der Macht und die Wiederbelebung des nationalen "Siegeswillens" bemüht hatte (...)
well, lets look into statistics, lets compare across countries, lets develop evidence based policies. impossible! there is only little data available. and while we are waiting for a comparative study on issues of transition from school to employment others have followed up the careers of kids with disabilities. henning sußebach visits his former clients, who by now are grown up and writes (GER):
(...) Ich beschloss, sie zu suchen, Thomas, Michaela und die anderen. Wo seid ihr? Was ist aus euch geworden? Da erst kam der Schreck: Es sind gar keine Kinder mehr (...)
the globalist refers to Paris as one of the capitals of world music:
(...) Like New York, Los Angeles and London, Paris’ music scene has benefited greatly from an influx of immigrants. Many musicians have come from Francophone Africa and the Middle East. For instance, France’s top rapper is MC Solaar, a Senegal-born artist who moved to Paris and has seen his albums dominate French charts for over a decade. Prominent rai/rock musician Rachid Taha was born in Algeria, grew up in Lyon — and has recorded much of his best work in Paris. His 1991 album, Barbes, was named after an immigrant-dominated section of Paris (...)
Whereas the capitals in the western hemisphere gain (and complain), the results of brain drain in the peripherie is dramatic. thanks to neeka sauseschritt was made aware of edward lucas article on brain drain in central and eastern european countries (CEEC). ee argues:
(...) Economists’ unlovely jargon term for brainpower is “human capital”. A new study by the Lisbon Council, an incisive Brussels-based think-tank, highlights some ominous trends. The ex-communist east of the European Union has backward industries, a dire demographic outlook and, for the most part, out-of-date universities. A brain-drain may be irreversible (...)
und zu guter letzt macht noch das adresscomptoir auf den slowenischen philosophen und psychoanalytiker slavoj zizek aufmerksam, der im standard genauer hinterfragt, wenn europapolitiker angesichts des einwanderungsdruckes ein kollektives WIR benutzen:
(...) Die Schlüsselfrage lautet also: Wer ist dieses "wir", von dem Kouchner spricht, wer gehört dazu und wer nicht? Ist dieses "wir" tatsächlich die "Welt", jene unpolitische Gemeinschaft zivilisierter Völker, die im Sinne der Menschenrechte tätig werden? (...)

my colleague at BIG O, who was educated in the good tradition of french sociology (e.g. pierre bourdieu) once said to me: what we really miss in the political life in france is an intelligent system of conflict resolution.
public transportation for instance. paris again faced strikes of most of the lines (bus, metro, rer) yesterday and the day before. but: we are used to it and even like these days. lots of people stay at home or come late, pretending that their line was a complete mess. there is also the option to go to work: and even in a more comfortable way than usual. Maybe it takes more time but you are able to get a seat in a half full metro. nobody is pushing you around. the staff is more friendly and polite in order not to loose the rest of sympathy. strike is just a break in the daily routine. but is it really a political action nowadays in france?
anyway, this time it seemed to be more serious than usual. the final of the rugby championship seemed to be in danger. my other colleague knew better: there is never a strike on saturday, she told me. well, good to know .......
