an dieser stelle möchte sauseschritt die anregung von frau herzog-punzenberger aufnehmen, die da meint:
Diese Entwicklung [=immigration] rhetorisch abzuwehren, vervielfältigt die Probleme und erzeugt einen immer größer werdenden Reformstau. Je professioneller in den Teilbereichen mit der Problemerkennung, -thematisierung und -bearbeitung umgegangen wird, desto eher entsteht das Gefühl, dass die Gesellschaft, in der wir leben, mit den stattfindenden Veränderungen Schritt halten kann. Das Bedürfnis nach Sündenböcken wird damit kleiner. Professionalität bedeutet unter anderem Offenheit zur sachlich fundierten, kritischen Diskussion.
in diesem sinne empfiehlt sauseschritt allen tatsächlich ernstmeinenden politiker/innen und medienleuten, sich trotz alltagsstress und -frust anspruchsvolle lektüre nicht nur aufs nachtkästchen zu legen, sondern auch zu lesen. vielleicht mit dem beginnen?

[...] But what can one expect from a generation that has been raised amid war and destruction, fed with a policy of overt hatred, and that can't get a visa to become acquainted with other countries and cultures? Unfortunately, probably not very much. Our young people have begun to hate again, without inhibitions, with a frivolous delight. Surveys of school students are enough to make your hair stand on end – and they confirm the impression one gains from everyday life. More than 30 percent of the pupils at Serbian middle schools believe that one "should neither become friends with Albanians nor visit them." Almost a third of young people believe that the Chinese – the only relatively large group of foreigners in our country – should have their residence permits removed, even if they obey the law. Every third teenage boy and every second teenage girl is looking down on homosexuals and people infected with HIV [...]

spannend, worauf uns da die standard und fridda haugg hinweisen, anlässlich einer vortragsreihe der grünen bildungswerkstätte. was tun also, wenn der neue feminismus neoliberal ist?
[...] Die Grundthese Haugs lautet, dass wesentliche Ideen der zweiten Frauenbewegung in das neoliberale Gesellschaftskonzept integriert wurden und somit zu einer "passiven Revolution" verschmolzen. Konkret handelt es sich dabei um die Bereiche Familie und Arbeit, die Feministinnen der 1970er als "Kampffelder" definierten [...]

(1) hassbloggen (das match der befremdeten nachbarn österreich - deutschland)
(2) identitätsbloggen (deutsche identitätskrisen in österreich)
(3) jenseitsbloggen (ein wenig österreich: tauben vergiften)
(4) integrationsbloggen (weil notwendig, inakzeptabel und wahr - eber beileibe kein österreichisches problem)
(5) freundschaftsbloggen (die überwindung des arlberges)
(6) sammelbloggen (österreichische identitätskrisen im deutschsprachigen raum)
während über (1) kaum etwas gesagt werden kann, weil sich derartiges der vernunft weitgehend entzieht, (2) verständlich, aber global normal ist; (3) einfach irrsinn und (4) ein europäisch-globales phänomen darstellt, (5) dagegen sehr solidarisch kommt, hat bei (6) sauseschritt ernste probleme. bessergehtsimmer meint:
Ich hab es schon von vielen Seiten gehört. „Warum baust du an Grenzen im deutschsprachigen Raum. Das braucht es doch nicht!“. Und ob! Natürlich sehe ich den deutschsprachigen Raum als eine Familie, dennoch nicht als eine homgene Gruppe. Mein persönlicher Zugang ist auch sehr pragmatisch: Ich möchte gerne wissen, welche professionellen Blogger in meiner Nähe wohnen, um mich mit ihnen Face-to-Face auszutauschen.
dazu jene karte, welche den wohnort des sammlers markiert - folgt man dem face to face argument: wäre da nicht brno näher, verwandter und billiger als bludenz? also doch die österreichische nation?

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was also soll das, das österreichische, schweizer, deutsch bloggen? was ist diesen österreichern gemeinsam: die sprache? die nation? die geographie? oder einfach sammelwut? sauseschritt tippt gutwillig auf letzteres. und erinnert sich an den film von agnes varda über die anthropologische dimension des sammelns.
doch dann wieder der zweifel, der an sauseschritt nagt: darf er, mit österreichischem pass und wohnort 75012 paris sich denn an blögger.at beteiligen? wurde er von sammelwütigen der staatsbürgerschaft beraubt? sollte er den wiener wohnort nennen, um ja nicht in verdacht zu geraten? ein schlechter tag für schlichte bewohner dieser erde.
für all jene, die house of bamboo noch nicht gesehen haben, ein wenig zum inhalt: die braven amerikaner haben inzwischen im verstrahlten japan einen effizienten mafia-ring aufgebaut, um diesen in gleichem atemzug zu bekämpfen. wie immer ist samuel fuller im höchsten masse subversiv: die kluft zwischen dem traditionellen japan, den kaffee und porched eggs verzehrenden helden, skrupellosen-eleganten mafia-bossen und einer sich nach erneuter unterwerfung sehnenden geisha könnte größer nicht sein. der klischees sind viele, doch die ironie ist gross. noch ist der kampf der kulturen nicht entschieden, doch die herren der welt haben bereits von japan besitz genommen, im namen der freiheit und des fortschritts. der protagonist allerdings ist kein held, sondern auch dieses mal ein aus dem krieg heimgekehrter hoch dekorierter veteran, der nun endlich ans geld verdienen denken kann.
amerika plays japan und samuel fuller sein publikum. es lohnt, den film mehr als fünfzig jahre nach dessen release zu sehen: historische distanz tut not, um die kritische distanz nachvollziehen zu können. es ist bemerkenswert, dass der streifen als dvd in der kollektion polaris (als film noir) vertrieben wird. wer sind nun die gangster der postwar underworld ?
I haven’t made time recently to find out whose been talking about me and my blog. It’s one of those tasks easily put off. So I thought I’d take you along for the ride to show you how I keep track of whose been talking about me and my blog, and remind you to not put this important blog task off.
so, lets try it out.

Österreich zählt in Europa zusammen mit der Slowakei, Griechenland und Zypern zu den Ländern mit besonders schlechten Bedingungen für die Integration von Ausländern. Das geht aus einem Vergleich der Integrationspolitik hervor, den British Council und der Migration Integration Policy Groupe am Montag in Brüssel vorgestellt haben. Das integrationsfreundlichste Land in der EU ist Schweden, gefolgt von Portugal und Belgien, das integrationsfeindlichste Lettland.
For those who are interested in the Migrant Policy Index (MIPEX), which measures policies to integrate immigrants in EU member countries find a notice on BBC. The ones who wish to read on the situation in individual member states: visit the MIPEX website.
for all those, who believe in a rational way for dealing with international labour mobility: the irish example on how to deal with immigration is definitely not a bad one, but aso faces *institutional racism*:
doch sauseschritt will hier einmal von ideologiekritik kurzfristig absehen und die ästhetischen qualitäten fullers loben, die in diesem film unübersehbar aufblitzen. man/frau kaufe die dvd und vertiefe sich in jene szene: sauerstoffmangel an bord des unterseebootes, rotlicht, atemnot, schweiss und die klebrigkeit des abenteuers. in diesem klaustrophoben und wenig keuschen ambiente offenbaren sich die beiden liebenden. das ist mehr als film, das ist schlicht und einfach genialität. schon allein dafür lohnt die anschaffung dieser dvd. und natürlich auch: als zeitgeschichtliches dokument. letztlich: wir bleiben auch in zukunft auf den spuren dieses regisseurs.
[...] While a new framework agreement on labour migration agreed by former Soviet states is a positive step, experts say Tajikistan and Russia must do more to protect the rights of vulnerable expatriates working in Russia.
The declaration, which commits members of the Commonwealth of Independent States, CIS, to coordinate policy to protect migrant workers travelling between them, was issued by the presidents of the grouping’s 11 states when they met in the Tajik capital Dushanbe on October 5.[...]
according to the ferghana news agency a paper "on coordinated immigration policy" has been issued, which also intends to work on a reliable database on immigration in the commowealth of independant states. russia and kazakhstan are main recipients of immigration flows.
also the kommersant reports on migration in cis and has a related picture gallery online:
[...] The trend for the registered growth in migration that emerged in 2004 has deepened this year. According to Demoskop Weekly Bulletin, the indicator stepped up 1.8 fold from January to July of 2007 vs. a year earlier; 165,700 arrived in Russia for permanent residence, while only 26,200 left the country [...]
a few days later, Moscow mayor Luzhkov is really worried about the people, who build HIS city but do disturb so much:
[...] Luzhkov suggested that some of the major hassles of life in Moscow, including congested roads and overcrowded metros, were caused partly by population growth fueled by the influx of immigrant workers. He also suggested that better regulation of arriving workers would in turn lead to better conditions for such workers [...]
beginnt ein hassblogger mit seiner österreichbeschimpfung. der gelernte österreicher/die gelernte Österreicherin ist daran gewohnt und wird auch dies überstehen. sauseschritt gibt noch ein autoandenken dazu, obwohl: das ewige autogewäsch ist auch blöd (pardon: doof!)


nicht zuhause, denkt sauseschritt, und ist etwas verwundert. letztes wochenende, als ich mit m. durch diese unterführung richtung bercy ging, stiess der obdachlose schrille töne mit einer trillerpfeife aus. es war, als wolle er gegen die gleichgültigkeit der passanten protestieren und damit auch gegen sein verschwinden. nun sein zuhause leer. wie sauseschritt auf sonntagsspaziergang?
