[eu and you]
jörg lau with an article on muslims and the decadent west, the text is available both in english and german.
...liisa's bemerkungen über sauseschritts harsche worte zur wohnstubenästhetik von carolyn drake. in einem von sauseschritts ehemaligen wohnbezirken in wien findet im volkskundemuseum gerade eine durchaus sehenswerte ausstellung zu den reisen von karl-markus gauss und kurt kaindl zu den unbekannten europäern statt. auch dieses thema könnte vor exotismus nur so strotzen, tut es aber eben nicht. liisa mag mir hoffentlich rechtgeben, dass es sich dabei um eine grundsätzlich andere ästhetik geht; eine, die armut als das sieht, was sie tatsächlich ist. die bildbeispiele sind der pressemappe entnommen.
the globalist refers to Paris as one of the capitals of world music:
(...) Like New York, Los Angeles and London, Paris’ music scene has benefited greatly from an influx of immigrants. Many musicians have come from Francophone Africa and the Middle East. For instance, France’s top rapper is MC Solaar, a Senegal-born artist who moved to Paris and has seen his albums dominate French charts for over a decade. Prominent rai/rock musician Rachid Taha was born in Algeria, grew up in Lyon — and has recorded much of his best work in Paris. His 1991 album, Barbes, was named after an immigrant-dominated section of Paris (...)
Whereas the capitals in the western hemisphere gain (and complain), the results of brain drain in the peripherie is dramatic. thanks to neeka sauseschritt was made aware of edward lucas article on brain drain in central and eastern european countries (CEEC). ee argues:
(...) Economists’ unlovely jargon term for brainpower is “human capital”. A new study by the Lisbon Council, an incisive Brussels-based think-tank, highlights some ominous trends. The ex-communist east of the European Union has backward industries, a dire demographic outlook and, for the most part, out-of-date universities. A brain-drain may be irreversible (...)
und zu guter letzt macht noch das adresscomptoir auf den slowenischen philosophen und psychoanalytiker slavoj zizek aufmerksam, der im standard genauer hinterfragt, wenn europapolitiker angesichts des einwanderungsdruckes ein kollektives WIR benutzen:
(...) Die Schlüsselfrage lautet also: Wer ist dieses "wir", von dem Kouchner spricht, wer gehört dazu und wer nicht? Ist dieses "wir" tatsächlich die "Welt", jene unpolitische Gemeinschaft zivilisierter Völker, die im Sinne der Menschenrechte tätig werden? (...)
eurobilltracker is an international non-profit volunteer team dedicated to tracking euro notes around the world. each user enters the serial numbers and location information for each note they obtain into eurobilltracker.
was ich schon immer über meinen geldfluss wissen wollte! den link verdankt sauseschritt sodazitronprotests against fortress europe are reported via indymedia.
sauseschritt hat dazu ja schon zum thema [einmal berichtet ... ] nun findet sich auf indymedia eine zusammenstellung unabhängiger medienberichte aus einigen ländern europas, auch österreich ist mit einem beitrag zu den roma in der slowakei vertreten.
european integration: old myths and new poison. claudio magris and paolo rumiz talking to each other.
und wieder bewahrheitet sich das lebensmotto sauseschritts: der count down hat schon lange begonnen. und im neuen europa? aus der frankfurter rundschau ein gespräch:das neue europa und die alten gifte: der italienische journalist und schriftsteller paolo rumiz im gespräch mit dem "mitteleuropäer" claudio magris.
hier gehts zur detaillierten presseaussendung von Eu_you (pdf, 124 KB) und zu den medienberichten im kurier, auf orf on und im presseportal.
Die neuen Grenzen des Asyls
Am 17. Februar hat das niederländische Parlament mit großer Mehrheit die Entscheidung bestätigt, 26 000 Ausländer, deren Nationalität mangels Ausweisen nicht zu ermitteln ist, auszuweisen - auch in so gefährliche Gebiete wie Tschetschenien, Afghanistan oder Somalia. Allenthalben in Europa stellen die Regierungen das Asylrecht in Frage und versuchen, gegenüber den Ursprungsländern und so genannten Drittländern eine Art "Rücknahmepflicht" durchzusetzen. Inzwischen scheint alles möglich: Flüchtlingscamps in Afrika, die im Auftrag der EU betrieben werden, und Asylbewerberzentren, die auf Plattformen vor der Küste ausgesuchter Länder eingerichtet werden. Die Gründe liegen auf der Hand: Immer mehr Menschen drängen aus ärmeren Ländern in die reichere Welt, die alarmistisch reagiert und allüberall Missbrauch und Betrug wittert.
so beginnt der artikel in der deutschen märzausgabe von le monde diplomatique international. und erstmals lese ich die offiziellen zahlen jener toten, die opfer der restriktiven politik der europäischen union geworden sind.
3777 todesfälle durch:
* ertrinken (schiffbruch, beim überqueren eines flusses oder sees)
* ersticken (im lastwagenanhänger, im container)
* erfrieren (im frachtraum oder im fahrgestell eines flugzeugs)
* andere ursachen (unfall, erschöpfung, unterkühlung)
* selbstmord
* unterlassene hilfeleistung, rassistische übergriffe
* gewalt der ordnungskräfte
die liste der toten
im ersten heft des wiener journals des jahres 2004 , das u.a. dem verkehr in europa gewidmet ist, hält jedoch wolfgang rauh vom vcö zusammenfassend fest:
die eu-erweiterung wird keine unerträgliche verkehrszunahme verursachen. sehr wohl werden aber jene strassenausbauten, die heute unter hinweis auf die eu-erweiterung gebaut und gebaut werden, zu einer massiven verkehrszunahme führen. es ist zu hoffen, dass die verkehrspolitik die geplanten massnahmen nochmals überdenkt.
und erfolgt damit seinem hinweis:
wer weniger belastungen durch den autoverkehr anstrebt, kann dieses nur durch eine verbesserung des öffentlichen verkehrs erreichen. deshalb ist der generalverkehrsplan österreichs zu überarbeiten, durch das ende des transitvertrages haben sich die rahmenbedingungen geändert. jetzt weitere autobahnen in österreich bauen, bedeutet dem lkw-Verkehr den roten teppich auszurollen.
und weil wir ja in den nächsten wochen verstärkt mit der bahn nach villach, graz, prag, bratislava. szombathely und ljubljana unterwegs sein werden, ist auch jene passage aus rauhs lesenswerten artikel ganz interessant:
während österreichs strassennetz bereits fit für die erweiterung ist, weist das schienennetz noch grosse lücken auf. schlechte flächenerschliessung ist im güterverkehr die achillesferse des bahnsystems. mit dem schrumpfen der schienennetze bei gleichzeitigem wachstum der autobahnnetze verlieren die bahnen laufend an wettbewerbsfähigkeit gegenüber der strasse.
sterbende bahnhöfe? oder neue drehscheiben des verkehrs in dieser region zentraleuropas? wie sehen diese denn aus, spüren wir in ihnen ein verkehrspolitisches frühlingslüfterl? sind die bahnhöfe unserer nördlichen. östlichen und südlichen nachbarn vielleicht gar moderner, funktionaler und symbolisch aussagekräftiger als so manche österreichische "modernisierung" der architektur aus den fünfzigerjahren? wenn ich an den wiener südostbahnhof denke! wir werden sehen.
zum beispiel am hauptbahnhof ljubljana
noch ist nicht viel bekannt, über das bahnhöfeprojekt. ausser dass das (vernetzte) kulturprojekt zum beitritt der kandidatenländer am 1. mai 2004 startet und auf 4 wochen im mai konzipiert ist.und folgenden bahnhöfe sollen betroffen sein: wien südostbahnhof, graz hauptbahnhof, villach hauptbahnhof, bratislava hauptbahnhof, prag hauptbahnhof, szombathely hauptbahnhof, ljubljana hauptbahnhof.
die ankündigung sei kryptisch, meint ihr? muss sie auch sein, denn noch ist nichts fix, wenigstens von offizieller seite.
als reserveprojekt (denn alles kann natürlich am geld scheitern) gleichsam das private "sauseschritt - vorhaben": bevor wir den eisernen vorhang endgültig begraben, ein wenig linien, bahnhöfe und befindlichkeiten in der region erkunden. daher auch die eigene rubrik. beiträger/innen sind herzlich willkommen. start ist jetzt. über das main event wird natürlich ebenfalls berichtet. noch fragen?