...liisa's bemerkungen über sauseschritts harsche worte zur wohnstubenästhetik von carolyn drake. in einem von sauseschritts ehemaligen wohnbezirken in wien findet im volkskundemuseum gerade eine durchaus sehenswerte ausstellung zu den reisen von karl-markus gauss und kurt kaindl zu den unbekannten europäern statt. auch dieses thema könnte vor exotismus nur so strotzen, tut es aber eben nicht. liisa mag mir hoffentlich rechtgeben, dass es sich dabei um eine grundsätzlich andere ästhetik geht; eine, die armut als das sieht, was sie tatsächlich ist. die bildbeispiele sind der pressemappe entnommen.
Ich verstehe Dein Anliegen bzw. Deine Sicht durchaus, will aber Carolyn Drake nicht einfach unterstellen, dass es ihr darum geht Armut "ästhetisch" oder exotisch darzustellen.
Die zugrundeliegende Frage ist doch letztlich, wie hat Armut auszusehen? Müssen diejenigen, die z.B. von Armut betroffen sind auch entsprechend elend oder gar depremiert aussehen oder dürfen sie auch in die Kamera lachen? Was ist, wenn es einem Fotografen gelingt, das was den Armen als Reichtum gilt (uns verwöhnten Reichen aber als Armut) auch entsprechend einzufangen und zu zeigen und ihnen so ihre eigene Würde zu lassen anstatt z.B. das was ihnen als Reichtum gilt so abzubilden, dass es ärmlich und erbärmlich erscheint und bei uns ankommt? Ich weiß nicht, ob es mir hier gelingt das was ich meine richtig in Worte zu fassen, was z.T. daran liegt, dass ich damit selber gedanklich noch nicht zuende bin.