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un, deux, trois ....

 

book_passage

denke ich, als ich kurz nach unserer rückkehr aus chile das buch von jonathan raban: passage nach juneau aufschlage, das vor kurzem im remote_amare verlag in deutscher sprache erschienen ist. der erzähler beschreibt seine schiffsreise von seattle durch die kanäle der nordostküste amerikas: eine zerklüftete küste mit schmalen schiffspassagen zwischen einer vielzahl von inseln, halbinseln und buchten. die fast symmetrische (geographische und mentale) abbildung der patagonischen kanäle hier im nordwesten des gleichen kontinents, tausende von kilometern von einender entfernt. es gibt eine vielzahl von spiegelbildern [in meinem chilenischen tagebuch ....]

(1) den versuch, die lebensweise der indigenen urbevölkerung nachzuempfinden:
während raban noch die nachfahren der wassernomaden besuchen kann, auch um die verschmelzung zwischen ihrer kultur und jener der eindringlinge aus europa studieren und erzählen zu können, sind die wassernomaden an der chilenischen südküste bereits nach kurzer zeit erbarmungslos ausgelöscht worden.
(2) den versuch, das land und seine bewohner mit den augen der eindringlinge vor dem hintergrund ihrer zeit zu sehen: die neurotischen sicht- und verhaltensweisen des entdeckers namens vancouver sind mit sicherheit mit jenen von fitz roy in patagonien vergleichbar.
(3) die penible beobachtung des zusammenspiels von see, land und wind: man/frau wird bewegt und muss nur mehr wenig bewegen - im herkömmlichem verhaltenskodex ein "typisch" weibliches prinzip. so wie rabans erzähler möchte man/frau gerne reisen: die bibliothek stets zur hand, die ihn/sie entlang des weges begleitet.

bild(3) einige kostproben: ... an bord der discovery und der chatham befanden sich die (...) neuesten instrumente, die man benötigte, um den erdball auf ein zweidimensionales netz von sich schneidenden linien zu reduzieren. weisse eindringlinge aus dem zeitalter der aufklärung platzten in eine indianische welt primitiver, animalistischer und sinnlicher navigation.(s 140f.)
... auch wenn ein marineschiff und zedernholz kanus im gleichen schwammen, segelten sie doch auf zwei verschiedenen meeren. weisse und indianer bewohnten parallelwelten und für beide seiten war das verhalten der anderen ein stetiger anlass zur sorge. (s. 141)
... die zivilisation der küstenindianer konzentrierte sich ganz auf den schmalen küstenstrich zwischen wasser und wald. (s. 147)


[abschreckendes beispiel: nicolas vanier ...]


kbazdiesmal die zeit zum innehalten wieder besonders knapp. in den knapp zwei tagen unseres aufenthalts gelingt nur ein spaziergang bei nacht, auf in den burgbezirk der stadt.
was mir insbesondere im falle von belgrad am herzen liegt: über die ungeheuerlichkeit zu erzählen, die ich in der blogtrennerdownload version eines online reiseführers gelesen habe. unter dem header the nato trail beschreibt er einen stadtspaziergang in belgrad, auf der die wichtigsten kriegszerstörungen besichtigt werden können. wer von den fernsehbildern sich nicht genug aufgegeilt fühlt, kann sich gerne vor ort überzeugen.

originalzitat:
there are not much sources that will tell you about the effects of the NATO campaign against Yugoslavia between march 26 and june 10, 1999. whatever your views on the event, you?ll certainly be impressed by the results (sic!!). here is an overview on what is targeted and what can be seen. note that taking photographs may not be appreciated by standers or guards.
und dass dies nicht nur die geschmacklose idee eines schreiberlings war, sondern dafür wirklich bedarf besteht, davon erzählen lokale fremdenführer/inn/en in belgrad und natürlich auch in sarajevo !!


albmosaik

mosaik auf der fassade des historischen nationalmuseums

in einer ankündigung zum derzeit (1. bis 7. dezember 2003) in tirana laufenden blogtrennerkurzfilm festival unter dem etwas pompösen titel: tiff: tirana international film festival. alternative thoughts. similar views. 16 films from 10 world countries in 200 minutes, lese ich in einem interview mit dem aus cork stammenden festivaldirektor michael hannigan:

well, my first knowledge on albania dates back to the school days. I knew at that time that albania was a communist and independant state like china. i was also aware of its isolation. it was a kind of intriguing to me as my teenage impression of albania corresponded to a fortress where no one was allowed to enter.
diese auch von mir in meiner jugend so ähnlich reflektierte situation albaniens findet heute noch immer anklänge bei den auch am flughafen "nena teresa" verkauften souveniers: runde aschenbecher aus marmor mit kuppel, schiesscharten und nationalflagge. die in fast allen reiseberichten erwähnten bunkeranlagen gehen auf die zeit nach dem einmarsch der truppen des warschauer paktes in die tschechoslowakei zurück, als in kurzer zeit zwischen 300.000 und 750.000 derartiger bauten über ganz albanien verstreut, errichtet wurden. und wer auf dem weg von der stadt zum flughafen die augen offen hält kann diese auch noch heute sehen. ein für übergangsgesellschaften besonders treffend adaptierter auch blogtrenner hier ....

und das gehört für mich schon fast zum standardprogramm in dieser stadt: ein kaffee auf dem skytower im zentrum der stadt, wenige minuten von hotel rogner entfernt:


tirana

blick von besagtem hotel richtung universität

nach dem die konferenz am donnerstag für diesen tag zu ende gegangen ist, bricht einer diplomatin beim verlassen des hotels der stiefelabsatz ab. die rezeption verweist die hilfesuchende an den hotelportier, dieser an einen kollegen, der uns schliesslich mit rat und tat zur seite steht. die kluft zwischen dem, was und wie am vormittag über den balkan verhandelt wurde und was nun in den tiefen eines lokalen marktes der hauptstadt passieren sollte, ist bemerkenswert. warum nicht öfter?, denke ich, einer der begleiter der dame. während noch vor wenigen minuten von regional leadership und den enormen fortschritten der region seit dem ende der balkankriege gesprochen wurde, begegnet uns auf dem weg durch die staubigen strassen der albanische alltag. nach längerer und von den passanten mit einigem amusement beobachteten odyssee (die dame hinkt mit grandezza) landen wir in einer winzigen werkstatt, in der abgetragenes und verschmutztes schuhwerk von vater und sohn repariert wird. der stiefelabsatz muss geklebt werden und so bleibt uns, die wir bei geoffneter tür vor der werkstatt warten, zeit genug, die umgebung wahrzunehmen: intensivste gerüche von fisch und fleisch, ablaufendes schmutzwasser und neugierig distanzierte blicke der verkäufer/innen. der eher schüchterne albanische begleiter ist unsicher. beschämt über das sich auftuende chaos und die armut des albanischen alltags, ist er stolz auf seinen umgang mit den leuten aus dem westen. wir selbst fühlen uns etwas deplaziert mit unseren anzügen und businesskostümen zwischen gemüsesständen, strassenhändler/innen und schaschlikgrills. vorsichtig weichen wir den vielen baugruben aus. ja, das sollte öfter passieren!

albsugar1 albsugar2

die letzte reise vor dem urlaub in chile: dienstag mittags in tirana ankommen, treffen an zwei halbtagen, ein offizielles abendessen, mittwoch nachmittags der rückflug.
eine handvoll menschen treffen einander in eiliger routine, um sich für eine konferenz im dezember abzustimmen. vermeidung des unabwägbaren und bestärkung des tabus, alle konflikte bei offiziellen anlässen zu vermeiden - so wollen es konferenzetiquette und gastgeber. letztere verdient diesen namen nicht; schon wenige tage vor meinem abflug haben sie sich selbst aus dem spiel genommen und den gästen ihre ureigensten pflichten aufgebürdet. niemand übernimmt verantwortung: weder die albanischen gastgeber/innen noch die organisator/inn/en aus brüssel.
abseits dieser unerfreulichkeiten habe ich nur wenig zeit, tirana kennenzulernen. hineingezwängt zwischen ankunft und nachmittagstermin bzw. frühstück und vormittagtermin, ein kleiner umweg in der stadt: das blockviertel, der skye tower, eine stippvisite in einer schule und die begrünten ufer des flusses. ach ja, endlich habe ich das blogtrenner hotel europapark (rogner) kennengelernt: sagenumwoben und einzigartig in den frühen jahren albanischer freiheit. neben dem bunten stadtbild, das tirana seinem sozialistischen (künstler-) bürgermeister verdankt, nehme ich noch folgende einsicht nach wien wird: das die männliche jugend der hauptstadt langsam aber sicher in ihrem männlichkeitswahn verblöden, während frauen sich bilden (auch um der enge des haushalts zu entgehen). die pisa studie zu albanien belegt dies zumindest im bereich der lesefähigkeit, wo die frauen einen haushohen vorsprung herausgeholt haben. aber mehr vielleicht kommenden dezember !

spaziergang am morgen vor unserem treffen, entlang des flusses lana, an dem seit dem jahr 2000 ein bemerkenswertes blogtrenner grünprojekt durchgeführt wird:

lebenszeichen

die blogtrennergesellschaft für bedrohte völker (österreich) hat diesen wandkalender für 2004 herausgegeben und obwohl grundsätzlich kalenderfeind musste ich ihn haben, wenn auch "nur", um ihn herzuschenken! sehr beeindruckende bilder ! danke für den hinweis, kollegin k.


 

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