(1) hassbloggen (das match der befremdeten nachbarn österreich - deutschland)
(2) identitätsbloggen (deutsche identitätskrisen in österreich)
(3) jenseitsbloggen (ein wenig österreich: tauben vergiften)
(4) integrationsbloggen (weil notwendig, inakzeptabel und wahr - eber beileibe kein österreichisches problem)
(5) freundschaftsbloggen (die überwindung des arlberges)
(6) sammelbloggen (österreichische identitätskrisen im deutschsprachigen raum)
während über (1) kaum etwas gesagt werden kann, weil sich derartiges der vernunft weitgehend entzieht, (2) verständlich, aber global normal ist; (3) einfach irrsinn und (4) ein europäisch-globales phänomen darstellt, (5) dagegen sehr solidarisch kommt, hat bei (6) sauseschritt ernste probleme. bessergehtsimmer meint:
Ich hab es schon von vielen Seiten gehört. „Warum baust du an Grenzen im deutschsprachigen Raum. Das braucht es doch nicht!“. Und ob! Natürlich sehe ich den deutschsprachigen Raum als eine Familie, dennoch nicht als eine homgene Gruppe. Mein persönlicher Zugang ist auch sehr pragmatisch: Ich möchte gerne wissen, welche professionellen Blogger in meiner Nähe wohnen, um mich mit ihnen Face-to-Face auszutauschen.
dazu jene karte, welche den wohnort des sammlers markiert - folgt man dem face to face argument: wäre da nicht brno näher, verwandter und billiger als bludenz? also doch die österreichische nation?
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was also soll das, das österreichische, schweizer, deutsch bloggen? was ist diesen österreichern gemeinsam: die sprache? die nation? die geographie? oder einfach sammelwut? sauseschritt tippt gutwillig auf letzteres. und erinnert sich an den film von agnes varda über die anthropologische dimension des sammelns.
doch dann wieder der zweifel, der an sauseschritt nagt: darf er, mit österreichischem pass und wohnort 75012 paris sich denn an blögger.at beteiligen? wurde er von sammelwütigen der staatsbürgerschaft beraubt? sollte er den wiener wohnort nennen, um ja nicht in verdacht zu geraten? ein schlechter tag für schlichte bewohner dieser erde.
die austriakische kultur der maximal kleinen spaziergänge in überschaubaren, zur weite hin abgegrenzten räumen? bildlich gesprochen der talhorizont als gegenteil des hafenstadthorizonts.
die ambivalenz der eigenen wünsche, im offenen (blog-)raum neu bekanntschaften zu machen, dabei gleichzeitig sich aber in der weite und vielschichtigkeit dieses raums an zu hause anhalten zu können?
die verlockung, sich in einer bedrohlich offenen welt zum eigenen 'mir-san-mir-sein' zurückbinden zu können/wollen?
... es geht um themen, die mich interessieren. politische oder sportliche zum beispiel.
wenn platter mist baut und ich mich dafür interessiere, was andere leute darüber denken, dann interessieren mich grundsätzlich österreicher mehr. und um österreichische meinungen zu hören, da hilft das sammelbloggen
mal ganz abgesehen davon. gibts außer oben genannten blögger.at sowas überhaupt schon irgendwo?
emsig sammeln ist ebenso legitim wie österreichisch menscheln und provokant herumschreiben. egal scheint ohnehin alles zu sein. in diesem sinn wünscht sich sauseschritt eher die vielfalt als die einheit. nur weiss sauseschritt noch immer nicht, was den eigenwert eines österreichischen blogs wirklich ausmacht (standort, wohnort, staatsbürgerschaft, provider, themen, haltung etc.). könnten da die überzeugten österreicher/innen unter uns aufklärend wirksam werden? meine frage ist eher: warum sollte es blögger.at geben? und was, wenn es eins, zwei, drei blögger.at gibt?
ok, ok, ich bin schon still ......
aber ich würde es dazu nutzen, um leute zu finden, die zu österreich bezogenen themen bloggen.
also wenn mich ein thema interessiert (zb schüssel löst die sozialpartnerschaft auf) und ich wissen will, was österreichische blogger dazu zu sagen haben, würd ich dann wohl dort versuchen welche zu finden (zumindest würd ich mir so ein ding wünschen, ob blögger dannw irklich so funktioniert weiß ich nicht..)
kriterien: ich hätt gern dass die leut mehr österreichbezug haben als don alphonso ;) (siehe hassbloggen)
speziell interessieren würden mich aber leute, die hier in ö leben und leute, die von gewissen, hier in ö passierenden dingen, mehr oder weniger direkt betroffen sind, und sei es allein schon, weil sie hier leben.
was zB ein don alphonso (oder welcher deutsche blogger auch immer) von zB einer auflösung der sozialpartnerschaft hält geht mir in erster linie ziemlich vorbei und in zweiter linie les ichs halt dann, weils mich halt doch interessiert, was andere leute über unser land denken... dass zB le monde in sachen arigone von deportationen spricht usw...
is dieses bla, was ich hier schreibe irgendwie halbwegs verständlich? :D
jede genauere definion von "österreicher" oder was du genau wissen willst halte ich für ziemlich sinnlos und reines wortreiten im sinne der übertriebenen antinationalität... ;)