man/frau müßte hier eine serie posten, nach dem motto: je älter, desto besser. robert mitchum wäre ein exzellentes beispiel dafür. wir sprechen hier nicht von seinen politischen ansichten, nein! aber als schauspieler ......
etwa im alter von knapp fünfzig jahren, als mitchum, nach seiner selbstverstümmelung (der kleine finger der linken hand, nach art der japanischen mafia) fast ohnmächtig zu werden droht, weiß der betrachter nicht: ist es der einsetzende schock des verwundeten oder der seelische abgrund, der dem protagonisten das bewusstsein nimmt. wie ist es, wenn die identität schwankt und das eigene im fremden verschwimmt?
sidney pollack hat mit seinem film yakuza (1975) das japanthema des amerikanischen films wieder aufgenommen. nach der subversiven arbeit von samuel fuller's film bamboo nunmehr ein fast körperlich spürbares ringen um verständnis zwischen beiden gesellschaften und kulturen. yakuza lässt zwei gangstermilieus und zwei lieben aufeinandertreffen, langsam, behutsam und ohne allzugroße gesten. die protagonist/inn/en sind durch ihre kriegsvergangenheit heillos miteinander verbunden. die verwirrung ist groß: gangsterbosse sind feinde und partner zugleich, freundschaft verwandelt sich in feindschaft, der bruder in den vater, die schwester in die ehefrau. bei diesen verschwimmenden identitäten nimmt es nicht wunder, daß sich der film, auch in den actionszenen, merkwürdig verlangsamt und die details so wichtig werden. der film dekonstruiert moral und weiss an dessen ende nicht mehr als bange zukunft anzubieten. unser robert mitchum kehrt nachhause zurück, ob dies aber eine heimat ist, daran darf gezweifelt werden.
unbedingt ansehen, mehrmals vielleicht!