schreibt gerhard fitzhum in einem interessanten lob des radfahrens, das in der faz erschienen ist und auf das uns auch kartentisch aufmerksam gemacht hat.
un, deux, trois ....
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(...) Der Sieg des motorisierten Indi- vidualverkehrs ist ein Pyrrhussieg: Er lässt den geographi- schen Bewegungs- radius zwar immer größer, die Erfahrungsdecke aber dünner und dünner, das Reisen zum bloßen Ortswechsel und damit belanglos werden. Einen ähnlichen Effekt hatte lange vor dem Auto die Eisenbahn. Als sie Anfang des neunzehnten Jahrhunderts das Reisen zu Fuß oder per Kutsche ablöste, veränderte sie die Wahrnehmung des Raumes. Das Reiseerlebnis wurde, so der Historiker Wolfgang Schivelbusch, „panoramatisch“, die Landschaft zur Kulisse. Dass man wie ein Projektil durch den Raum geschossen werde, avancierte zum Topos der frühen Technikkritik. Der Maler und Schriftsteller John Ruskin etwa polemisierte, dass in den Eisenbahnabteilen keine Reisenden mehr säßen, sondern „menschliche Pakete“, die sich selbst an ihren Bestimmungsort schickten, an dem sie genauso ankämen, wie sie den Abreiseort verlassen hätten - ohne Detailwahrnehmung, Reibungsverlust und Erfahrungszugewinn. „Das Reisen“, schrieb er, „wird im genauen Verhältnis zu seiner Geschwindigkeit stumpfsinnig (...)
schreibt gerhard fitzhum in einem interessanten lob des radfahrens, das in der faz erschienen ist und auf das uns auch kartentisch aufmerksam gemacht hat. moncay [Do, 08.11.2007] - category: [staying home]
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