wer immer auch die afrikanische sicht auf oberösterreich in der filmsatire fest des huhnes genossen hat, dem sei nunmehr auch empfohlen, ein deutsches dorf aus der sicht eines pakistanischen ethnologen zu sehen. diesmal keine satire, sondern in echt. dem ethno::log verdankt sauseschritt beide hinweise, letzteren auf das wirtschaftsmagazin brand eins (GER):
(...) Viele aus dem Dorf meiden Haas. Er passt nicht in ihr Bild von Ordnung und Sauberkeit. Chaudhary hatte damit nie ein Problem. Er kaufte seine Milch immer bei Haas. "Das ist ein Bauernhof", sagt er. "Da gibt es Dreck. Aber ich finde diesen Dreck nicht dreckig." In den Augen Chaudharys erscheinen dagegen manche Leute als schmutzig, die äußerlich adrett und sauber sind. Als Pakistani hat er unterschiedliche Vorstellungen von Sauberkeit und Schmutz. Das Unreine kann nie sauber sein.
Ein paar Leute in seiner Wohngemeinschaft in Heidelberg, die waren dreckig. Sie hatten häufig lauten Sex, kamen aus dem Bett direkt in die Küche und schmierten sich Brötchen, ohne sich vorher zu waschen. Auch nach dem Pinkeln wuschen sie sich nicht, "wie viele Männer in Deutschland". Und sie machten immer ein paar Spritzer auf den Boden. Unterhosen wurden zusammen mit den Küchentüchern gewaschen. "Hygienisch bestimmt unbedenklich, aber unrein. Das ist in Pakistan genauso unmöglich, wie es für Deutsche wäre, Meerschweinchen zu essen. Es gehört doch auch kein Sperma auf eine Tischdecke." (...)