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the austrian newspaper wiener zeitung started this weekend with the first issue of its series "focus southeast europe". sauseschritt will accompany this journey by comments on the published articles, and a picturegallery on livingineurope. week one allready online: remote_a belgrade (serbia and montenegro)

scsp ein interview mit dem sonderkoordinator des stabilitätspaktes, erhard busek, anläßlich des fünfjährigen bestehens des paktes und eine kurze würdigung der beitrittsbemühungen der länder südosteuropas sind gegenstand des ersten teils der serie, die auch remote_a online einsehbar ist. bravo, wiener zeitung, möchte man sagen, denn der blick auf südosteuropa ist angesichts des türkei-hypes in der europäischen diskussion wichtig.
sauseschritt fällt auf, dass wie immer von jenen querschnittsmaterien ausführlicher die rede ist, die auch im blickpunkt der eu stehen: infrastruktur, wirtschaft, korruption, organisierte kriminalität, wiederversöhnung der kriegsgegener und die repatriierung von flüchtlingen. das interview mit dem ehemaligen vizekanzler und bildungsminister vermeidet offensichtlich all jene bereiche, die nicht im mittelpunkt der geberländer stehen, den soft sector bereich mit themen wie beispielsweise remote_a menschenhandel, remote_a medien, remote_a bildung, oder remote_a gender. das hat methode, denn alles was nicht unmittelbar mit kennzahlen meßbar und damit als unmittelbarer und rascher fortschritt in der region auszuweisen ist, wird gerne vergessen, auch angesichts des nicht immer unschwierigen verhältnisses zwischen stabilitätspakt und europäischer union. immerhin hat österreich hat gerade zu diesen bereichen nicht unwesentliche (auch: finanzielle) beiträge geleistet und damit zu seinem guten ruf in der region beigetragen. die wiener zeitung berichtet aber nicht darüber.
diese weißen flecken auf der mentalen landkarte liegen natürlich auch an der mangelhaften recherche der beiden zuständigen redakteurinnen martyna czarnowska und sissi eigruber, die offenbar dem gewieften politiker busek prompt jene fragen gestellt haben, die er auch gerne beantworten möchte. dies ist verständlich aus sicht buseks, unverständlich aus sicht eines kritischen journalismus.
womit sauseschritt diese unterstellung noch zusätzlich untermauern kann? nun im themenkasten "stichwort stabilitätspakt" ist von drei säulen des paktes die rede: (1) schaffung eines sicheren umfeldes (2) die etablierung eines stabilen demokarischen systems und (3) wirtschaftlicher und stabiler wohlstand. so lesen sich aber die namen der drei arbeitstische im englischen original: (1) democratisation and human rights (2) economic reconstruction, co-operation and development and (3) security issues. ein wenig sorgfalt täte einem blatt, das nicht unmittelbar dem konkurrenzdruck der österreichischen zeitungslandschaft ausgesetzt ist (eigentümerin ist die republik) gut.
und noch ein kleiner hinweis: auch moldawien ist ein "stabilitätspaktland", auch wenn es als ehemalige republik der sowjetunion im eu jargon zu den sgn. tacis-ländern gezählt wird. sauseschritt ist auf [nächstes wochenende ...] gespannt.
 

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