wenig behutsam haben die viele regisseure versucht, die begegnung mit dem wilden im 16. und 17. jahrhundert für unsere medialen sehnsüchte nutzbar zu machen: mit wenig erfolg. sei es mel gibsons apocalypto (ENG), ridley scotts conquest of paradise (GERM) oder vincent wards river queen (ENGL), alle bleiben die annäherung an die antwort auf die frage schuldig, was die begegnung mit dem anderen damals wirklich bedeutet haben mochte. manchmal obsession, oft exotismus, insgesamt ein lückenhaftes gedächtnis an das durch das alte europa ausgelöste trauma. immer aber geht es darum, die resource fantasie und vorstellung zu nutzen: brot und spiele für diejenigen, welche sich der medien bedienen können.
terrence malick ist hier eine rühmliche ausnahme. seine neue welt (ENG) aus dem jahr 2005 macht den versuch, den untergang und das überleben in einer dimension erlebbar zu machen, die sich dem klischee entschlägt. ihm gelingt, die protagonisten zweier zivilisationen für einen kurzen moment die würde von ebenbürtigkeit zu geben, so, als wäre das erhoffte paradies doch noch eine möglichkeit gewesen. in würde darf selbst die protagonistin selbst ihre neue welt erleben. wagner´s rheingold gibt dabei dem überborden von einsamkeit eine fast zynische perspektive. ähnlich wie in apocalypse now (ENG) leitet sie den untergang eines mikro-universums ein, in der uns so eigenen künstlerischen überhöhung von angst und lust. sauseschritt fühlt sich auch an das piano (GER) von jane campion erinnert, eine andere, rühmliche ausnahme in der wiederentdeckung der vergangenheit. das paradies hatte eine chance gehabt: einen flügelschlag lang - wie alle unsere utopien.
der film lohnt und ist auf dvd erhältlich.
der mann der das gesagt hat, starb mit zweiundneunzig jahren. er hiess paul tibbets. er warf die atombombe über hiroshima ab. aus gegebenem anlaß sauseschritts alter pocast beitrag.