während normalerweise die menschen im bürozentrum
la defénse wie in einem schlechten science-fiction film ferngesteuert funktionieren, gleich aussehen und gleich unheimlich wichtig sind, sich eine kleine aber eingeschworene minorität in der mittagspause auf abseits gelegenen plätzen bei künstlich angelegten wasserfällen trifft, um dort eben dieses la defénse für wenige minuten zu vergessen; während also alles ganz, ganz schrecklich neokapitalistisch zugeht, erschüttern diese woche ungewohnte, wilde laute die betriebsamkeit: das jazzfestival hat einzug gehalten und macht aufmerksam, dass es neben den mandarina"-duck-taschen und den weit geschnittenen hemdkrägen ja auch ein ganz anderes leben geben soll: eben das leben.
überhaupt scheint das wilde (und oft auch die barbarei) nur allzu nahe unter der oberfläche der aggressiv-freundlichen pariser/innen zu liegen (pardon, monsieur - pardon, madame), wie das ungehemmte triebverhalten anlässlich des gestrigen fussballabends spanien-frankreich zeigte: unbeschreiblich, die kulturlosigkeit, die der schall in mein stilles kämmerlein brachte.
moncay [Mi, 28.06.2006] - category:
france