die letzte reise vor dem urlaub in chile: dienstag mittags in tirana ankommen, treffen an zwei halbtagen, ein offizielles abendessen, mittwoch nachmittags der rückflug.
eine handvoll menschen treffen einander in eiliger routine, um sich für eine konferenz im dezember abzustimmen. vermeidung des unabwägbaren und bestärkung des tabus, alle konflikte bei offiziellen anlässen zu vermeiden - so wollen es konferenzetiquette und gastgeber. letztere verdient diesen namen nicht; schon wenige tage vor meinem abflug haben sie sich selbst aus dem spiel genommen und den gästen ihre ureigensten pflichten aufgebürdet. niemand übernimmt verantwortung: weder die albanischen gastgeber/innen noch die organisator/inn/en aus brüssel.
abseits dieser unerfreulichkeiten habe ich nur wenig zeit, tirana kennenzulernen. hineingezwängt zwischen ankunft und nachmittagstermin bzw. frühstück und vormittagtermin, ein kleiner umweg in der stadt: das blockviertel, der skye tower, eine stippvisite in einer schule und die begrünten ufer des flusses. ach ja, endlich habe ich das hotel europapark (rogner) kennengelernt: sagenumwoben und einzigartig in den frühen jahren albanischer freiheit. neben dem bunten stadtbild, das tirana seinem sozialistischen (künstler-) bürgermeister verdankt, nehme ich noch folgende einsicht nach wien wird: das die männliche jugend der hauptstadt langsam aber sicher in ihrem männlichkeitswahn verblöden, während frauen sich bilden (auch um der enge des haushalts zu entgehen). die pisa studie zu albanien belegt dies zumindest im bereich der lesefähigkeit, wo die frauen einen haushohen vorsprung herausgeholt haben. aber mehr vielleicht kommenden dezember !
spaziergang am morgen vor unserem treffen, entlang des flusses lana, an dem seit dem jahr 2000 ein bemerkenswertes grünprojekt durchgeführt wird: