"auf wiedersehen, europa". So verabschiedet sich der sprecher von seinem begleiter auf der traumreise durch die eremitage und lässt ihn am ende eines rauschenden ballfestes unter den heimkehrenden gästen zurück.
halb betäubt von den suggestiven kamerafahrten, blinzle ich in den frühen abend vor dem kino. den klauen der bilder entkommen, bin ich verärgert: der regisseur von russian ark, alexandre sokurov, hat sich mit diesem fiim vom europa des 20. jahrhunderts verabschiedet, indem er den russischen teil seiner geschichte fast zur gänze ausgeblendet lässt. ich verstehe den reflex auf die eigene geschichte - offenbar gehört dies zur in diesem film so oft beschworenen metapher der freiheit. ob dies der wahrheit dient, wage ich zu bezweifeln.
die kurze inhaltsangabe im falter (41/03) bleibt auch im rein ästhetischen verhaftet:
russian ark (RUS/D 2002). russian ark ist der erste film der geschichte, der in einer einzigen, anderthalbstündigen einstellung gedreht wurde: ein grandioser, brilliant durchchoreographierter rundgang durch die säle der eremitage , in der 200 statisten historische szenen vergangener grossrussischer befindlichkeit nachstellen.
schade.