nicht an einem sonntag: es war an einem freitag abend, als wir im restaurant des hotel dubrovnik in zagreb saßen und über unsere erfahrungen mit den wilden sechzigern/siebzigern sprachen. menschen wie sauseschritt hatten die zeit in der behaglichkeit kreiskyscher reformen verbracht, andere wiederum wieder in der kälte des siechenden kommunismus polnischer oder rumänischer prägung. dementsprechend unterschiedlich war unsere perspektive hinsichtlich der individuellen aneignung des marxismus. die diskussion war, wie zu erwarten, äußerst emotional und voll von mißverständnissen. eine gute diskussion, denn wir hörten einander zu.dann berichtet sauseschritt von seiner gegenwärtigen lektüre:
das sei bewundernswert und verdiene unsere hochachtung, schließt sauseschritt seine kleine rede. und dann fällt der blick auf die fast erschrockene miene des kollegen aus polen: wieviel hätte wohl er zu erzählen? und könnte er dies? wie frei sprechen wir uns, die im warmen aufgewachsen sind und die revolution als interessanten zeitvertreib betrieben haben. die geschichte, das kommt und geht im gedächtnis, es ist zum verrücktwerden, meint jorge semprun.

