der renovierte konstantin palast
wenn präsident putin gerade nicht zuhause ist , dann ist der anlässlich der 300 jahr feier von st. petersburg renovierte konstantin palast auch für normal sterbliche zu besichtigen. das tun wir dann auch und alles in allem: der besuch hat sich gelohnt.
ein begleiter meint, dass derartige zu tode renovierten gebäude erst die patina von jahrzehnten anlegen müssten, um wieder erträglich auszusehen. all das getue der führerin und der finster aussehenden sicherheitsbeamten! aber, bitteschön: kaum steuergelder seien für die großzügige renovierung draufgegangen, alles von großen firmen gesponsert ! und endlich wieder imperiale macht !
mehr darüber
der konstantin palast vor der renovierung 1) und 2)
mich interessieren weniger die kunsthistorischen details, eher die machtpolitischen: wieder bewahrheitet sich das vorurteil, dass macht geschmacklos zu sein pflegt und sich selbst lächerliche denkmäler setzt. gipfelpunkt der banalität: das zimmer, in dem putin staatsmänner und (kaum) -frauen zu vertraulichen gesprächen empfängt: eine kapitänskajüte in poliertem holz mit blick auf den weitlaufigen park. ich kann mir IHN und seinen amtskollegen aus den usa so gut vorstellen, wie sie mit dumpfem blick gemeinsam richtung finnischen meerbusen blickten. als ich beim verlassen des raumes mit der schulter eine grünpflanze leicht streife, berührt mich eine der anwesenden aufsichtspersonen missbilligend an der schulter. ja, gutes benehmen im herzen der macht ist gefragt: unsere begleiterin, die während der führung für uns aus dem russischen leise ins deutsche übersetzt wird ebenfalls gerügt. ehrfürchtiges schweigen scheint hier durchaus angemessen.
(und hier noch einige aufnahmen des konstantin-palastes aus sauseschritts fotodepot ...)