25. november 2003. ins weinviertel mit unbestimmtem ziel und bei wunderschönem, klaren wetter. würde ich nicht nochmals auf der autokarte nachsehen, ich könnte mich nur an einen kleinen teil der ortschaftsnamen erinnern: an matzen etwa oder an prottes. aber ebental, hohenruppersdorf, kleinharras oder niedersulz ? man wohnt hier einfach oder fährt mit dem auto durch. keine besonderen attraktionen ausser die weite der hügellandschaft und die leise betriebsamkeit der pumpanlagen der ömv.
beeindruckender das radioprogramm, insbesondere greta kellers interpretation von ralf benatzky?s liebesgeschichten sind meist nicht wahr. ist hinreissend. ja, herr müller-trenkwitz, wir haben alle genug von weihnachtsmusik, insbesondere dann, wenn die alternative so toll daherkommt wie in ihrer sendung.
da aber alles und jedes ein ziel hat, insbesondere dann, wenn man/frau sich treiben lassen, kommt es zu einer bemerkenswerten koinzidenz. gerade als ein hörspiel von gerhard fritsch und axel corti ( erinnerung an herkulesbad), die rückkehr eines vertriebenen in seine heimat reflektiert, landen wir durch zufall im museumsdorf niedersulz. wir halten am eingang eines nachgebauten südmährischen hofes und lesen am gedenkstein von heimaterde, toten und vertriebenen. beklommen betrete ich den hof, weiss jedoch mit den ideologismen des vereins der südmährer, die hier mit einem büro vertreten sind, recht wenig anzufangen.
letztendlich gewinnt niedersulz eine, wenngleich auch irreale kontur. photographierend streife ich durch das museumsdorf, dessen stille atmosphäre mich sehr an jene zeit erinnert, als ich im garten meiner urgrossmutter den sommer verbrachte. schmale, mit laub bedeckte wege, unbeschnittene hecken, verschwiegene ecken voller gerümpel und geheimnisse. eine katze, die wir in ihrem versteck stören, stobt davon.
... to sauseschritt?s fotodepot .......