(1) mitte der 90er: damals im zug an der grenze bei spielfeld, aus maribor kommend. wieder ein regionalzug, diesmal ein alter triebwagen mit nur einem waggon. darin eine muntere gruppe bestehend aus pendler/inne/n, zoellnern und eisenbahnern, die um eine doppelliter flasche wein versammelt sind. kurz vor der grenze wird unter lautem hallo eine gorenje waschmaschine verladen, zur verwendung in oesterreich. keine passkontrolle, dafuer habe ich das unbestimmte gefuehl unter nachbarn zu sein. niemand nimmt notiz von mir, man/frau ist unter sich. ob dies jenes europa ist, das sich der kameradschaftsbund in seinen kranken phantasien vom zusammenleben in einem neuen europa vorstellt?
(2) apropos kameradschaftsbund: vor zwei jahren auf einer wanderung an der steirisch-slowenischen grenze. der kameradschaftsbund hat entlang des kammwanderwegs seine gedaenkstaetten und kreuze errichtet. dort laden auch baenke zum verweilen ein. als ich mich auf einer niederlasse, beschleicht mich ein eigenartiges gefuehl. ja, ich sitze in der falschen richtung, bin durch das arrangement gezwungen nach oesterreich zurueckzuschauen. blicke also nicht, wie man/frau es automatisch tut, voller neugier in die fremde, sondern wende ihr den ruecken zu. so weit zur mentalen verfasstheit unserer heimattreuen.