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ukraine

-8photo by larysaS

2004 ist im verlag assoziation a die deutsche übersetzung des buches von mike davis erschienen: die geburt der dritten welt. hungerkatastrophen und massenvernichtung im imperialistischen zeitalter. zentrale these des buches: hungerkatastrophen sind kein schicksal. klimakatastrophen werden benutzt, um politische und ökonomische interessen durchzusetzen:

(...) obwohl missernten und wasserknappheit epische ausmaße annahmen - oft waren es die schlimmsten seit jahrhunderten - gab es fast immer getreideüberschüsse in anderen gebieten des landes oder emmpires, mit denen man die opfer der dürre im grunde hätte retten können (...) (S.21)

(...) auch wenn aufrechnungen heute vielleicht mehr in mode sind, ist es notwendig, den politisch Verantwortlichen solcher katastrophen namen und gesichter zuzuordnen, wie auch die konfiguration der sozialen bedingungen zu verstehen, die ihren entscheidungen zugrunde lag (...) (S.20)

hunger und verhungern lassen: diesem politischen mittel zur erzeugung einer tabula rasa für künftige herrschaft hat sich auch genosse stalin bedient. heute gedenken wir des 70. jahrestages des holodomor (ENG) in der ukraine. bbc berichtet (ENG):

(...) When in 1932 the grain harvest did not meet the Kremlin's targets, activists were sent to the villages where they confiscated not just grain and bread, but all the food they could find.

The confiscations continued into 1933, and the results were devastating. No-one is sure how many people died, but historians say that in under a year at least three million and possibly up to 10 million starved to death (...)

crimea11im oktober 2002, während des urlaubs auf der halbinsel krim, wollte e. unbedingt auch nach kertsch, allein die verkehrsverbindungen in den osten der halbinsel waren derart schlecht, dass wir dies nach einigen bemühungen bleiben ließen.
die ölkatastrophe ließ sauseschritt aufhorchen und auch, dass die medien eigentlich nur sehr halbherzig berichten. ja, kertsch ist in europe, das asovsche und das schwarze meer sind es auch! sauseschritt folgert, dass die mentalen landkarten der west- und mitteleuropäer entweder (1) noch immer vom kalten krieg geprägt sind; (2) ein falschverstandener modernismus den blick auf europa verstellt; (3) tankerunfälle inzwischen langweilig geworden sind. nichtsdestoweniger darf in erinnerung gerufen werden:

(...) Die Umweltkatastrophe im Schwarzen Meer dürfte weit schlimmer sein, als bisher angenommen: Mehr als 2000 Tonnen Heizöl sind aus einem Öltanker ausgelaufen, der nach einem schweren Sturm am Sonntag leck geschlagen war. Mehr als 30.000 Vögel und zehntausende Fische sind laut Angaben des Gouverneurs Alexander Tkatschow bereits verendet. Zudem seien Futtergründe für Delfine bedroht.

Die Beseitigung der Folgen des Unwetters, bei dem auch tausende Tonnen Schwefel austraten, werde laut Behörden mindestens zehn Jahre dauern. Der Leiter der Umweltaufsicht, Oleg Mitwol, sprach von einer „schwierigen Lage“. Etwa 800 Helfer waren am Dienstag nach russischen und ukrainischen Angaben im Einsatz, um den Ölteppich abzutragen und verschmutzte Strände zu reinigen. Zusätzlich werden sich 500 Soldaten an den Säuberungsarbeiten beteiligen (...)


berichtet die presse (GERM).

die liste der tankerunfälle ist lang. der guardian führt die bekanntesten an (ENG), hier einige beispiele: der exxon valdez oil spil in alaska 1989, die sea empress ölkatastrophe 1999, iguacu 2000, galapagos islands, cabo finisterre in spanien 2002, karachi 2003, die leckenden schiffe aus dem zweiten weltkrieg im pazifik, die ölpest im gefolge des hurrikans katrina, ölpest vor der küste des libanon 2006, die philippinen 2007, dorset and east devon (england) 2007.

nicht gerechnet die ölpest entlang der ölpipelines, die gerne auch als lebensadern der modernen wirtschaft bezeichnet werden. nicht gerechnet, die alltägliche ölverschmutzung, auch dokumentiert im flickr cluster oilspill:

oil-spill

map of tschernobyl area

we were newlyweds. we still walked around holding hands, even if we were just going to the store. i would say to him, “i love you.” but i didn’t know then how much. i had no idea . . . we lived in the dormitory of the fire station where he worked. i always knew what was happening—where he was, how he was. one night I heard a noise. i looked out the window. he saw me. “close the window and go back to sleep. there’s a fire at the reactor. i’ll be back soon.”
the remote_a paris review remote_a publishes a text written by svetlana alexievich. this is quite a different story than elena is telling us with her remote_a rough ride through the tschernobyl area. two ways to see the world.


kijev

copyright: neeka on fotopages

remote_a the revolution will be blogged titelt teleopolis in bezug auf die ukraine und gibt einen überblick über kolleg/innen, die sich mit den aktuellen ereignissen in der ukraine befassen.


neeka

sauseschritt wishes to thank remote_a ostracised for the reference to remote_a neeka, who blogs exciting politics from kiev: it snowed all night and all day, so khreshchatyk is a real mess now. very slippery, too, which is the mayor's fault (it was his idea to lay those crazy bricks/tiles/whatever-it's-called everywhere). 2o many people by the tents, they stand with posters every few meters or so, facing the passer-by. on the posters there's information on where they are from (many many regions of ukraine) and slogans, some quite funny, others straightforwardly pro-yushchenko. many buses are now lined up for a whole block on both sides of khreshchatyk - some must be from the regions, others are probably local. I was glad to see the buses - it means these people will have a place to get warm during the night. I saw a woman with a huge poster of yushchenko pasted on her back scrawling the name of the town she must've arrived from - vinnytsya - on one of the buses, dirty as hell. the protesters have also moved into the european House (former lenin museum) – there are about 3,000 of them inside – they can sleep and eat there, and there are also doctors there in case someone needs help.

sauseschritt bewegt sich mittlerweile richtung zagreb .....

juscht

some links:
remote_a der standard (german);
remote_a the guardian (english);
remote_a bbc (english);
remote_a interfax (english).
also remote_a yorkshire ranter reports


crimea
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