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wir alle erkennen filme, die nicht (mehr) geliebt werden, besonders wenn sie sich als dvd verorten. da liegen sie, im sonderangebot von unter 10 euro, lieblos in vergilbtes cellophan verpackt, im eingangsbereich des medientempels (FR). kein begleitheft und ohne das sonst obligate "making of the film" goodie. sauseschritt mag diese angebote, welche sich als das anbieten, was sie sind. filme, über die zu urteilen ist.

diesmal jarhead (ENG) - das ende der unschuld. der film, der sich im kleid einer bitteren kriegsparodie präsentiert, erinnert in manchen sequenzen stark an m.a.s.h.. er zitiert eine reihe anderer kriegsfilme (etwa deer hunter (ENG) oder apocalypse now (ENG)) und reflektiert so auch amerikas vietnam trauma. in einer "totally twisted world" kann dieses nicht einmal mehr durch den ersten golfkrieg (und alle weiteren) überwunden werden. Nichts ist mehr, wie es einstmals war: die leichenberge zwar vorhanden, aber de betrachtern seltsam entrückt. als am ende des fims, bei der üblichen siegesparade, ein ehemaliger vietnam-veteran und der held dieses films aufeinandertreffen, hat der scharfschütze von jarhead (ebenso wie seine kameraden) keinen treffer vorzuweisen. der krieg ist an die grenzen seiner absurdidät gelangt: er benötigt den archaischen kämpfer nicht mehr. das macht ihn nicht weniger grausam: das gegenteil ist der fall.


lawrence weschler hat in lettre international (GERM) eine großartigen reflexion über die funktion von antikriegsfilmen vorgelegt. er stellt jarhead in die tradition der kritischen kriegsfilme aus hollywood und kommt zu sehr ernüchternden ergebnissen:

(...) ANFANG 2003, etwas über zehn Jahre nach dem Ende des ersten Golfkrieges – also des kurzen, schnellen, sauberen, klaren und ach so schmerzlosen und moralisch überlegenen –, und schon auf der Schwelle dessen, was rasch der unausweichlich erscheinende Beginn seiner weit komplizierteren Fortsetzung werden sollte, veröffentlichte Anthony Swofford, ein ehemaliger Marine-Scharfschütze in jenem ersten Konflikt, den mitreißenden, düsteren Bericht seiner Erlebnisse auf dem kuwaitischen Kriegsschauplatz Anfang der neunziger Jahre – eine bittere Anklage, bar aller Illusionen oder billiger Tröstungen. Von allen Enthüllungen in Swoffords lebhafter Chronik stand eine der aufwühlendsten gleich am Anfang des Buchs. Er beschreibt, wie Marines, kurz bevor sie in die Schlacht geschickt werden, sich in einen ekstatischen Bereitschaftszustand puschten, indem sie sich Videos über frühere Kriege ansahen, insbesondere Kampfszenen aus einigen der härtesten Vietnamfilme – Filmen, denen wirklich jede Illusion, jeder Trost genommen war –, beispielsweise Robert Duvalls berühmten und blutigen Hubschrauberangriff mit dem „Walkürenritt“ als Begleitmusik in Francis Ford Coppolas Apocalypse Now (...)

der walkürenritt, ein klassiker der militärpornographie, wird übrigens auch begeistert im gamingbereich angenommen. hier das original:

 

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