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un, deux, trois ....

 

ach, wie hatten sie uns als jugendliche genervt, die väter und großväter mit ihren ewigen geschichten über den krieg, ihre verlorene jugend und die verpatzte schulbildung. "aber du sollst es besser haben, drum lern!", war die ultima ratio ihres unbeholfenen erzieherischen begehrens. mittlerweilen und schon bedeutend älter als sie es damals waren, beginnt man/frau zu verstehen und: will wohl auch verstehen.
mädchen an der neva
dazwischen waren die sgn. 68er: die beschäftigung der söhne und töchter mit dem, über das nie gesprochen wurde, brach erstmals in der öffentlichen und literarischen diskussion auf. remote_a peter henisch, der sich mit der geschichte seines vaters seit nunmehr jahrzehnten auseinandersetzt, ist paradigmatisch für diese sehr persönliche (und auch von politischer abarbeitung motivierte) auseinandersetzung. 2003 ist eine neu überarbeitete und erweiterte ausgabe des buches erschienen und 2004 hat das wien museum den bildern des pressefotografen walter henisch die reflexion seines sohnes in remote_a einer ausgezeichneten ausstellung gegenübergestellt. sauseschritt hat darüber [berichtet ....].
ich hatte die kriegsbilder meines vaters schon als kind zahllose male betrachtet. zwar war ich überhaupt umgeben von bildern aufgewachsen, aber unter all diesen bildern spielten die kriegsbilder eine besondere rolle. betrachtete ich als kind die kriegsbilder meines vaters, so mußte ich aufpassen, daß ich nicht in sie hineingeriet. war ich einmal in den kriegsbildern meines vaters drin, so kam ich nur schwer wieder aus ihnen heraus. (aus: die kleine figur meines vaters)
es gibt natürlich auch andere, als diese sehr persönlichen zugänge zur bewältigung von familiengeschichte, etwa remote_a martin pollacks buch, das erst 2004 erschienen ist. es scheint, als ob die (immer größer werdende) distanz zum zweiten weltkrieg auch ein allgemeines emotionales "cooling down" bewirkt hätte; jedenfalls ist die perspektive von pollacks "der tote im bunker" jener von henisch diametral entgegengesetzt. während henisch in emotionaler abarbeitung wohl nie die letztfassung des buches vorlegen wird wollen, ist die minutiöse recherche pollacks zur geschichte seines vaters, des ss sturmbannführers bast, aus anderen gründen nicht abschließbar: wann käme man(n) mit seiner historisch legitimierten akribie endlich zurecht? wie schreibt pollack so penibel in seiner schlußbemerkung:
er (der zeitgeschichtler gerhard zeillinger) wies mich auf unbekannte quellen hin, öffnete mir sein reiches archiv, versorgte mich mit zahllosen informationen über die geschichte von amstetten und sparte nicht mit kritischen anmerkungen, die mich vor poeinlichen fehlern bewahrten.
die beiden bücher "zusammenzulesen" ist in jeder hinsicht ein großer gewinn, vor allem dann, wenn die biografie des eigenen vaters (und die erinnerung an ihn) begriffen werden soll.

 

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